AudioguideMuseum Guimet
Musée national des arts asiatiques - Guimet
Große Sammlung asiatischer Kunst, darunter afghanische Buddhas und tibetanische Werke, in einem Bau aus dem 19. Jh.
Das Musée national des arts asiatiques - Guimet in Paris bietet eine bemerkenswerte Reise in die Kunst und das kulturelle Erbe Asiens. Gegründet im späten neunzehnten Jahrhundert von dem unternehmungslustigen Émile Guimet, begann es als seine private Sammlung, die er auf seinen weitreichenden Reisen zusammengetragen hatte. Ursprünglich in Lyon eröffnet, fand das Museum im Jahr neunzehnhundertsechzehn ein dauerhaftes Zuhause am Place d’Iéna im sechzehnten Arrondissement von Paris. Heute wird es als Nationalmuseum vom Service des Musées de France verwaltet.
Untergebracht in einem wunderschönen Gebäude aus dem neunzehnten Jahrhundert, sind die Fassade, die Dächer und Teile der Bibliothek des Museums als historische Denkmäler registriert. Dank einer umfangreichen Renovierung, die zwischen den mittleren neunziger Jahren und den frühen zweitausender Jahren abgeschlossen wurde, hat sich das Museum in ein modernes Kulturzentrum verwandelt, das neben seinen gut gestalteten Dauerausstellungen auch temporäre Ausstellungen, Filmretrospektiven, Konzerte und Live-Performances ausrichtet.
Im Inneren entdecken Besucher Galerien, die sowohl nach geografischen Regionen als auch nach künstlerischen Disziplinen organisiert sind. Das Museum rühmt sich beeindruckender Sammlungen chinesischer Kunst, die sich über Jahrtausende erstrecken, exquisiter südostasiatischer Statuen und dekorativer Objekte, feiner indischer Skulpturen und Miniaturen sowie eines renommierten Bestands tibetischer Kunst. Stücke aus Korea und Japan, darunter Samurai-Artefakte und Theatermasken, bereichern das Erlebnis zusätzlich.
Besondere Highlights sind Skulpturen aus Gandhara und griechisch-buddhistische Arbeiten, hellenistische Dekorationselemente aus dem Norden Afghanistans und kostbare Werke aus Orten wie Borobudur, Khmer-Tempeln und Ai-Khanoum. Die wechselnde Sammlung von Textilien und Kunstgegenständen von Jean und Krishnā Riboud sowie ein umfangreiches Fotoarchiv verleihen dem Museum einzigartige Dimensionen.
Das Museum steht als wichtiger Hüter der kulturellen und religiösen Vielfalt Asiens. Jüngste Debatten über Änderungen bei Benennungspraktiken erinnern uns daran, dass Museen lebendige Institutionen sind, die ständig mit Geschichte und Identität interagieren.